VANISH
USA 2015 / O: "Vanish / Prod.: Grizly Films / Laufzeit: 79 Min. (blu-ray) bzw, 76 Min. (DVD); uncut / FSK: ab 18
Regie + Buch + Prod.: Bryan Bockbrader / Musik: Michael Tuller / Kamera: Colby Oliver / Schnitt: Ruben Sebhan
Maiara Walsh (Emma), Tony Todd (Officer Darrow), Danny Trejo (Carlos), Austin Abke (Jack), Bryan Bockbrader (Max), Adam Guthrie (Shane), Denise Dorado (Jasmine) sowie Hope Diaz, Angela Robitaille, Joe Davis u.a.
Fast jeder Drehbuch – Autor und Regisseur hat mal klein angefangen und musste sich erst profilieren und sich einen Namen in der Szene machen. Aller Anfang ist schwer und mit einigen Hürden versehen. Viele B – oder auch C – Movie Produktionen bedienen sich leider eines kleinen Schwindels und prangern auf ihren Covern mit Schauspielern, die nur eine kleine Rolle haben, jedoch bekommt der Käufer den Eindruck als würde sich der Film um das bekannte Gesicht drehen. Doch meist ist die Screentime recht kurz und nur mit wenigen Sätzen verbunden, das liegt auch oft am geringen Budget. Und das „Vanish“ nicht sonderlich viel Budget zur Verfügung stand, merkt man ihm recht schnell an. In diesem Fall ist die Rede von Danny Trejo und Tony Todd, die beide nur wenige Minuten im Film präsent sind, jedoch auf dem Cover als Werbung benutzt werden um den Verkauf und das Interesse der Kunden zu wecken. Doch nicht immer ist das drin, was drauf steht. So auch leider bei „Vanish“ der Fall.
„Vanish“ ist das Regiedebut von Bryan Brockbader, der auch das Drehbuch schrieb, es handelt sich um einen Action – Horror -Thriller, wobei der Schwerpunkt sich auf den Thrill festgelegt hat. Die meisten Szenen spielen sich im Inneren eines amerikanischen Vans ab, die Kamera ist mittendrin und verlässt das Fahrzeuginnere so gut wie nie. Lediglich die Schauspieler steigen mal aus, und werden weiterhin von der Kamera durch die Autofenster beobachtet und bei Ihren Taten und Handlungen verfolgt. Aussensets kosten eine Menge Geld, vor allem was die Ausrüstung angeht, denn ein Aussenset ist nicht immer so wie es der Regisseur es sich vorgestellt hat, sei es das Licht und vieles mehr. Durch das Kameraspiel im Inneren des Fahrzeuges bekommt „Vanish“ den Eindruck von Echtzeit.
Die Idee und die Story des Films sind recht ansprechend gelungen, jedoch hapert es leider an der Umsetzung. Das fängt vor allem beim Cast an, das weibliche Entführungsopfer, gespielt von Maiara Walsh ist noch ansprechend und passend ausgewählt, doch die drei Entführer sind lediglich Pappkameraden, die recht schnell durchschaubar sind, und kaum schauspielerische Qualitäten vorweisen können. Bevor der Film abdriftet, wird ordentlich nachgelegt und der Zuschauer bekommt so einige derbe Szenen um die Ohren geworfen. Da wird schon mal der Baseballschläger genommen, eine Machete wird auf Zerstückelungstauglichkeit getestet und eine Kreissäge darf auch nicht fehlen, von den vielen Blutspritzern bei diversen Schussabgaben ganz zu schweigen. Zwar werden viele dieser Szenen nicht explizit dargestellt, doch der Zuschauer merkt recht schnell was der Regisseur uns damit sagen will.
Doch leider verliert sich der Film, die Ausarbeitung der Charaktere ist etwas zu kurz geraten. Ebenfalls ist der Psycho – Aspekt etwas grobkörnig, und hätte etwas verfeinert werden sollen, da reicht es auch nicht das das weibliche Entführungsopfer, ihren Peinigern ordentlich Parole bietet. Somit ist „Vanish“ eher ein durchschnittlicher Action – Thriller, der es leider schwer haben wird, sich aus der Masse solcher Produktionen hervorzuheben.
Was ich besonders vermisst habe, ist Musik in dem Film, Musik gehört zu einem Film dazu! Es intensiviert viele Szenen und verhilft ihnen zu mehr Dramatik und Tiefe. Im ganzen Film ist nicht ein Musikstück zu vernehmen. Selbst bei einem Low Budget Projekt hätte man zu ein paar Klängen greifen können, schliesslich gibt es da auch kostengüsntige Alternativen.
„Vanish“ kommt vom Label Pierrot Le Fou, er hat eine Freigabe von 18 und ist ungeschnitten, seine Laufzeit beträgt nur knappe 80 Minuten inkl. Abspann. Trotz der kurzen Spielzeit, sind ein paar Längen im Plot vorzufinden und oft nur schwer zu überstehen. Er ist auf DVD und Blu-ray im Handel seit dem 24. April 2015.