Kanada 2006 / O: „Eye of the Beast“ / Prod: Peace Arche Entertainment Group / Laufzeit: 86 Min. / FSK: ab 12
Regie: Gary Yates / Musik: Jonathan Goldsmith / Kamera: Michael Marshall / Ausf. Prod.: Robert Halmi Sr., Robert Halmi Jr., Michael J. Taylor / Prod.: Phyllis Laing / Buch: Mark Mullin
Darsteller: James Van Der Beek (Dan Leland), Alexandra Castillo (Katrina Tomas), Arne MacPhearson (Gunnar Thorson), Ryan Black (Will) sowie Tom Anniko, Sharon Bajer, Gabriel Daniels, Erik Fjeldsted, Kyra Harper u.a.
Mondscheinnacht am See, knutschende Teenager im Paddelboot, Romantikstimmung pur… und dann dieses Blubbern. Man kennt diese Geräusche vielleicht aus der Badewanne, wenn diese komischen Blasen auf einmal auftauchen. Doch hier blubbert etwas viel schrecklicheres: ein Monsterkrake! Und der lässt die Teenie-Romanze sprichwörtlich ins Wasser fallen.
Tentakel-Monster! Man kennt und schätzt die posierlichen See-Ungetüme: als Gaststar in Irwin Allens Weltuntergangsspektakel UNTERNEHMEN FEUERGÜRTEL, als Hauptakteur in dem wunderbaren Italo-Schwachsinn DER POLYP – DIE BESTIE MIT DEM TODEARMEN, als Trash-Happen für zwischendurch in OCTOPUS und OCTOPUS II und nicht zu vergessen: der splattrig angehauchte OCTALUS, dem vielleicht besten Tentakelfilm überhaupt.
EYE OF THE BEAST bietet dagegen nur banalen Monster-Seemannsgarn im TV-Format und eine Geschichte mit Utta-Danella-Charakter, die mit Privatproblemchen, Beziehungskrisen, Differenzen und Rivalitäten zwischen völlig uninteressanten Schablonenfiguren mehr langweilt als unterhält. Im Mittelpunkt steht DAWSON’S CREEK-Star James Van der Beek: als Meeresbiologe muss er die tumben Bewohner einer kleinen Küstenstadt von der Existenz eines riesigen Killerkrakens überzeugen, Unterstützung findet er in der örtlichen (adretten) Polizistin, womit wir unser Heldenpärchen komplett haben. Stur, wie Fischköppe eben sind, schenken sie den wissenschaftlichen Erläuterungen unseres taffen Meeresbiologen bis zum Schluss keinerlei Glauben, obwohl es da so eine komische Legende von einem Seeungeheuer gibt und inzwischen drei Leichen angespült wurden.
Der Kanadier Gary Yates hat sich alle Mühe gegeben, die TV-Herkunft seines öden Monsterfilmchens nicht zu leugnen: Zäh und trivial gehen die hier geschilderten Ereignisse vonstatten, nebenbei muss noch ein Konflikt mit ortsansässigen Indios ausgetragen werden. Und die Mutti unserer Polizistin hegt einen Enkelwunsch, wie interessant. Die Spannung bleibt bei dem nicht enden wollenden, vollkommen bedeutungslosen Dialog-Geplapper gehörig auf der Strecke und der Bart macht Van der Beek als Meeresbiologe auch nicht glaubwürdiger. Octopus-Action gibt’s erst im seichten Unwetter-Finale auf dem Kutterkahn, wo sich das glotzende Krakenauge aus dem Wasser erhebt und schreiende Opfer im Tentakel-Würgegriff in die Tiefen des Meeres gezogen werden, was den einen oder anderen abgerissenen Arm zur Folge hat. Das reißt’s auch nicht mehr raus.