BUTCHERED
D 2007 / O: „Steel Trap“ / Prod.: K 5 Film / Laufzeit: 88 Min. / Freigabe: k.J.
Regie: Luis Cámara / Musik: Florian Moser / Kamera: Patrick Popow / Schnitt: Wolfgang Weigl / Ausf. Prod.: Dirk K. van den Berg / Prod.: Daniel Baur, Oliver Simon / Buch: Luis Cámara, Gabrielle Galanter
Georgia Mackenzie (Kathy), Mark Wilson (Wade), Pascal Langdale (Robert) sowie Julia Ballard, Joanna Bobin, Annabelle Wallis, Adam Rayner, Frank Maier
Kein guter Rutsch ins neue Jahr: in einem Hochhaus steigt eine Silvesterparty, bei der neben der bekannten TV-Köchin Kathy (Georgia Mackenzie) jede Menge Yuppies und Schlampen aus der Medienszene anwesend sind. Spät in der Nacht erhält eine kleine Gruppe von ihnen per SMS eine Einladung zu einer ganz exklusiven Party, die paar Stockwerke weiter unten stattfindet. Die ist entsprechend dekoriert und mit lauter kleinen Zetteln und Rätseln versehen, doch kaum das die geladenen VIP-Gäste den Sinn hinter dieser ganz speziellen Veranstaltung erraten, müssen sie feststellen, dass sie eingesperrt sind und von einem maskierten Psychopathen nacheinander dezimiert werden.
Wie das so ist: wenn man mal auf eine Party gerät, die einen anödet, wird man schon sehen, dass man schnell wieder weg kommt. Bei einem öden Film hat man natürlich auch immer die Möglichkeit, die Stop-Taste zu drücken, doch wenn die Verleihgebühr bereits entrichtet wurde, quält man sich dann doch irgendwie durch. In diesem Fall: ein beliebig austauschbarer, nur mäßig spannender Dutzendslasher, in dem eine unsympathische Opfertruppe in eine karge Wolkenkratzer-Etage eingesperrt wurde und ständig am streiten und sterben ist.
Gewiefte Horrorfilm-Gucker ahnen schon früh, das sich der maßgebliche Täter mit unter den potentiellen Todeskandidaten befindet. Die entstammen allesamt aus der Medien-Branche, wurden entsprechend unsympathisch bzw. überheblich kreiert und kratzen dann bald nacheinander ab. Und gerade bei den lieblos arrangierten Todesarten hecheln die Macher mühevoll den SAW-typischen, tödlichen Folterfallen hinterher, ohne aber deren ausgetüftelte Raffinesse zu erreichen. Ist denn der Täter zum Schluss entlarvt, ergeht er sich in einer Erklärungswut (warum und weshalb er das ganze blutige Brimborium angerichtet hat), dass es einfach nur noch nervt und peinlich ist. Ist ja schön und gut, ihm eine Motivation für seine Mordtaten zu geben (nämlich mal wieder ein uraltes Kindheitstrauma, das aufgearbeitet bzw. gerächt werden muss), doch geriet dies hier derart krampfhaft, dass man sich wünscht, dieser Durchschnittslasher möge doch bald zu seinem Ende kommen. Was man bei den zu recht unbekannten Namen von Regisseur, Co-Autorin und Darstellern, die sich hier nicht gerade verausgabt haben, am wenigsten vermutet hätte: bei BUTCHERED handelt es sich tatsächlich um eine deutsche Produktion. Nur der Name des Darstellers, der die Partygäste hinrichtet, klingt einheimisch: Frank Maier.
- „…ein schönes Beispiel dafür, wie man mit vergleichsweise wenig Geld einen atmosphärischen (und ultraspannenden) Thriller produzieren kann.“ (Norbert Faulhaber, DEADLINE 02/2008)