TOOTH AND NAIL - DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT
USA 2007 / O: „Tooth and Nail“ / Prod.: After Dark Films; Morningstar Films /Laufzeit: 91 Min. (uncut) / FSK: ab 18
Regie, Buch, Schnitt: Mark Young / Musik: Elia Cmiral / Kamera: Gregg Easterbrook / Ausf. Prod.: Michael Madsen, Kelly Wolfington, Dennis Spilker, Herb Hunter, Jason Pries / Prod.: Jonathan Sachar, Patrick Durham / Make-up-Effekte: Conor McCullagh
Rachel Miner (Neon), Rider Strong (Ford), Nicole DuPort (Dakota), Robert Carradine (Darwin), Michael Madsen (Jackal), Vinnie Jones (Mongrel), Michael Kelly (Viper), Alexandra Barretto (Torino), Emily Catherine Young (Nova), Kevin E. Scott (Max), Jeffrey D. Erb (Skinny Man), Patrick Durham (Sheperd), Jonathan Sachar (Wolf) sowie Zack Robidas, Beverly Hinds, Bill Duff, John Lumia, Frank Aptacy u.a.
„Uns ist einfach das Benzin ausgegangen.“
2012 ist Mütterchen Erde wirklich im Arsch. Wirtschaftskrise, Finanzkrise, Krieg, Terrorismus, Klimakatastrophe, Deutschland sucht den Superstar – nichts von dem hat unseren Planeten in Chaos, Gewalt und Anarchie stürzen lassen. Das Benzin ist schuld. Es ist alle. Dumme Sache.
Mit dieser düsteren Ausgangsprämisse hat denn TOOTH AND NAIL auch schon seine einzige originelle Idee abgefeuert. Wieder einmal führen allzu bekannte Genre-Pfade in die Katastrophe nach der Katastrophe.
Nach rasantem Vorspann, in dem sich zu typischen Nachrichtenbildern Chaos und Anarchie ausbreiten, und einem kleinen Prolog, in dem die Stimme aus dem Off das Wesentliche zusammenfasst, unterscheidet sich TOOTH AND NAIL kaum noch von all den anderen B-Movies und Dark-Future-Filmen, in denen scheinbar stillgelegte Betriebsgelände oder diverse andere heruntergekommene Gebäude als Kulisse für ein handfestes Endzeitszenario herhalten müssen. Hier ist es ein verlassenes Krankenhaus, in dem ein kleines Häuflein Menschen Zuflucht finden konnte. Anführer Darwin (Robert Carradine, FIRESTORM; FLUCHT AUS L.A.; GHOSTS OF MARS) meint, dass es besser ist, sich zu verbarrikadieren als zu jagen und zu kämpfen. Bei einem Rundgang wird eine junge Frau namens Neon (Rachel Miner) aufgelesen und nur widerwillig in die Gruppe aufgenommen. Die Stimmung ist gereizt und aggressiv, was auch kein Wunder ist: die Nahrungsmittel sind knapp, die Situation ist trostlos und draußen lauert eine kannibalistisch veranlagte Männerhorde, die, ausgestattet mit Keule und Kettenhemd, sich zusammen gerottet hat und in der Nacht auf Menschenjagd begibt…
Die Ursachen und Folgen dieser Apokalypse, wie die Ausbeutung und Erschöpfung von Umweltressourcen, Rohstoffknappheit, Hungerkatastrophen, Krieg und Anarchie, werden ausgeklammert bzw. nur von der Stimme aus dem Off kurz angesprochen. Zu Beginn scheint sich TOOTH AND NAIL von vergleichbaren Billigproduktionen abzugrenzen: mit einem handfesten Endzeitszenario und nicht gänzlich uninteressanten Charakteren, die anfangs darauf schließen lassen, dass man sich hier etwas mehr als sonst Gedanken um Story und Figuren gemacht hat. Was sich als Trugschluß herausstellt, als die sogenannte Bedrohung auftaucht und die Protagonisten einmal mehr als deren Futterrationen herhalten müssen. Dummerweise hat diese Bedrohung, mal wieder, so gar nichts bedrohliches an sich, entpuppt sie sich doch rein optisch gesehen als eine Mischung aus Wikinger-Kannibalen und Powermetal-Rocker, die Keulen und Knüppel schwingend für Futternachschub sorgt. Unter ihnen kann man Michael Madsen und Vinnie Jones entdecken, mit deren Namen auf dem Cover geworben wird und die doch nur sinnlose Mini-Auftritte absolvieren, die eigentlich nicht der Rede wert sind.