BLITZSCHLAG - DAS GEWITTER-INFERNO
CAN 2003 / O: "Lightning: Bolts of Destruction" / AT: "Heaven's Fury"; "Weltuntergang - Das Gewitter-Inferno" / Laufzeit: 95 Min.
Regie: Brenton Spencer / Musik: Tim Jones / Kamera: Les Erskine / Prod.: Deboragh Gabler / Buch: Jeff Phillips
Joanna Pacula (Dr. Valery Landis), Nick Mancuso (General Fields), Ken Tremblett (Mark Landis), Noel Fisher (Jeremy Landis), Ellen Dubin (Gail), Philip Granger (Dr. Samuels), Crystal Buble (Susan) sowie Matthew Walker, Kimberly Hawthorne, Malcom Stewart u.a.
„Ist bei euch irgendwas los? Ein Anstieg der Anzahl positiver Blitze?“
Joanna Pacula lässt auch nichts aus. In diesem kanadischen TV-Tiefflieger kämpft sie als engagierte Meteorologie-Uschi gegen heftige Unwetter, die über ihre Heimat- und Familienfront ausgebrochen sind. Da hat man ihr aber eine Menge Konfliktstoff ins dünne Drehbüchlein hinein gekrakelt: einerseits muss sie sich mit ihrem schmollendem, oberschlauen Sohn (unsäglich unerträglich: Noel Fisher) herumplagen, so eine Heulsuse von Klugscheißer, gegen dem einem Wesley Crusher richtig sympathisch wird. Da fänst er Daddy (aussichtslos ausdruckslos: Ken Tremblett) im fernem Forschungsbanker nach, spielt im Bibliotheken-Keller heimlich Hobbythek und gibt sich ausschließlich mit Girlie-Schnitten ab, die erstens älter sein müssen und zweitens ihm intellektuell ebenbürtig sein sollen. Damit der Dramatik-Faktor konstant im Pegel bleibt, taucht auch noch die aus der Klapse ausgebüxte, psychisch angeknackste Schwester (blöde und öde: Ellen Dubin) auf, die sich als die eigentliche Mutter entpuppt. Das sind sie also, die Geschichten, die das Leben schreibt.
Dr. Pacula voll im Stress: Heftige Gewitterstürme wüten über Oregon und dem Rest der Welt zwischen Nossen und Zossen! Und keiner will ihr glauben, dass die globale Unwetterfront zu einer neuen Eiszeit führen könnte. Da weder ihr dümmlicher Chef noch die Militär-Schergen um den langweiligen General Nick Mancuso auf ihre Katastrophen-Beteuerungen hören, sieht sie sich gezwungen in Kooperation mit ihrem Göttergatten, der vom Nordpol aus schaltet und waltet, und der tollen Erfindung ihres nervigen Sohnes, der ja der Sohn ihrer halbirren Schwester ist, die Welt vor dem Untergang zu retten.
Und wo die Blitze hier dauernd nieder prasseln, darf man keine Geistesblitze und auch nichts blitzgescheites erwarten – dafür aber ein ziemlich lächerliches TV-Katastrophen-Konstrukt mit melodramatisch aufgebauschten Familienknatsch und Billig-Tricks aus der Computer-Retorte. Es scheint wohl so, als wären die Macher dieser Fernsehkomödie vom Blitz getroffen.
- „Katastrophendesaster, dessen depperte Story und tumbe Synchro uns diesen Sonntagmorgen verhagelt.“ (TV Spielfilm)